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Karg

Jahr Ohne Sommer

Als die Farben langsam älter wurden, vergriff ich mich im falschen Ton
Sammelte alle vergilbten Blätter, legte sie auf dein‘ verlassenen Thron
Denn die Angst gehört dem Winter, wenn der Schnee über hundert Fuß hoch liegt
Die Angst gehört der langen Nacht, als die Sonn‘ zu steigen stets vermied‘
Ich hab‘ mich bereits dort geglaubt, bin dann aber doch nie dort angekommen
Fühl mich nicht mehr wie der Frühling, bin doch schon lange irgendwie Herbst

Gestern hab‘ ich einen Brief bekommen, von einem Freund, den ich vergessen wollte
Er sagte: Lies‘ zwischen den Zeilen, denn mehr als diese Psalter habe ich nie besessen
Versprich mir, du wirst die Veränderung sein, die du selbst in dieser Welt sehen willst
Ich wäre selbst gern dieser Mensch gewesen, doch der Mut zum Wandel war niemals mein
Versprich mir, dass du niemals so viel Leid wie ich weder in Winden noch in Stürmen sähen wirst
Und dass du nie als jenes Kind erwachst, das nach Wölfen ruft, die dann doch niemals hier erscheinen

Denn die Stadt, die ich einst kannte, starb mehr und mehr von Jahr zu Jahr
Verblasste dort im Schatten der Berge, grub mir ein Grab, das nicht das meine war
Schrieb mir zynische Verse in den Schnee, ein Gedicht, das jemand anderem galt
Ich bin irgendwann wieder gestolpert, und verlor so meinen letzten Halt

Denn dort am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer
Es warnt nur stumm der stete Fall, birgt nur die Schatten toter Finder
Die großen Städte sind nicht wahr, sie täuschen dich, die Nacht wie den Tag
Doch war es gleichsam auch die Stadt, die Freiheit und die letzten Stunden unserer Jugend barg
Und begrub meine Liebe zu dir letztlich in einem gläserner Sarg

Doch würde ich heute draußen in der Kälte stehen
Wäre es dort wohl noch immer wärmer als mit dir
Denn schon damals als ich dich das erste Mal sah
Wusste ich, gemeinsam wird dies eine wilde Reise
Ich glaubte dich gefunden zu haben
Meinen Hafen in der brausenden See
Es war nie etwas anderes als Zuversicht und Güte
Die ich allein in deinen Augen lesen wollte

Trotzdem hab‘ ich mit dir Dinge gesehen, die Frühlingsmonde vor den Toren
Die schönsten Abgründe des Lebens, selbst den Tod in seiner knöchernsten Form
Doch all diese Momente sind schon bald wie Tränen im Regen verloren
Werden wir uns auf der anderen Seite wiedersehen? Wahrscheinlich nicht

Alles was nun bleibt ist die Geschichte eines gestohlenen Sommers
Die Lethargie ist mir geblieben, doch der Regen, er hat aufgehört
Ich bin einfach nur müde, schleppe mich verstohlen zu den tiefen Wassern
Bin Schatten wie auch stiller Fluss, denn der Lärm, er hat endlich aufgehört

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